Blick nach Österreich: Pflege ist ab 2026 offiziell Schwerarbeit

28.10.2025 - Auch Pflegeberufe werden in Österreich ab 2026 ausdrücklich als Schwerarbeit anerkannt. Diese Ausweitung hatte die österreichische Bundesregierung bereits im Frühjahr 2025 angekündigt und nun per Verordnung auf den Weg gebracht.

"Betroffen sind diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen sowie Kräfte der Pflegefachassistenz und der Pflegeassistenz", so die österreichische Tageszeitung "Der Standart" auf ihrem Portal. Das ist neu: Auch Teilzeitkräfte sollen das Modell in Anspruch nehmen können, ab einem Beschäftigungsausmaß von 50 Prozent.

Damit soll pro Jahr rund 1.000 Pflegekräften in Österreich Zugang zur Schwerarbeitspension ermöglicht werden, was die dortige Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) als "notwendigen Akt der Wertschätzung" bezeichnet hat. Denn Pflege sei Schwerarbeit, "psychisch wie körperlich".

Welche Regelungen verbinden sich mit der neuen Verordnung? Im Kern geht es darum, einen leichteren Weg in die Frühpension zu eröffnen. Deshalb wird die notwendige Zahl an Schwerarbeitstagen pro Monat von derzeit 15 auf dann 12 reduziert. Um in Schwerarbeitpension gehen zu können, muss zwar eine Mindestversicherungszeit von 45 Jahren vorliegen. Davon müssen innerhalb der letzten 20 Jahre mindestens zehn Jahre Schwerarbeit geleistet worden sein. Das früheste Antrittsalter ist dann 60 Jahre. Die Rentenabschläge sollen moderat ausfallen.

Das Problem: Auch in Österreich herrscht zunehmender Personalmangel im Bereich der Pflege. Und auch Österreich hat mit der Alterung der Gesellschaft zu kämpfen. Laut Prognose werden dort bis 2030 zusätzliche 51.000 Pflegekräfte benötigt.

Es wird also interessant zu beobachten sein, wieviel Pflegekräfte in Österreich ab 2026 tatsächlich die Frühpension in Anspruch nehmen werden – und welche Auswirkungen das auf das gesamte Versorgungssystem haben wird.













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