Initiative Pro-Pflegereform: "WIP-Studie zu Pflegekosten greift zu kurz"


17.11.2025 - Die Initiative Pro-Pflegereform kritisiert die kürzlich erschienene WIP-Kurzanalyse zum Einkommens- und Vermögensschutz durch die Pflegeversicherung.

Der Kern der Kritik: Das Wissenschaftliche Institut der Privaten Krankenversicherung (WIP) übertrage Vermögensdaten der Gesamtbevölkerung pauschal auf Heimbewohner*innen, ohne die spezifische Situation dieser Personengruppe empirisch zu untersuchen. Zudem blende es jene ambulanten Pflegekosten aus, die der stationären Pflege häufig vorausgehen.

Wörtlich heißt es in der entsprechenden Erklärung der Initiative: "Wer tatsächlich ins Pflegeheim kommt, ist keine repräsentative Stichprobe aller Rentner*innen, sondern eine systematisch selektierte Gruppe." Dazu gehören Menschen ohne familiäres Unterstützungsnetz, also ein wachsender Anteil Alleinstehender sowie zunehmend Menschen mit komplexeren Betreuungsbedarfen. Und weiter: "Ebenfalls leben immer mehr Pflegebedürftige in Paarhaushalten, in denen beide Partner*innen versetzt pflegebedürftig werden." Während ein(e) der Partner*innen gepflegt werde – zunächst erst ambulant und dann später stationär – verarme das Paar schrittweise durch die zunehmend höheren Eigenanteile auch in der ambulanten Pflege. Der jeweils Zurückbleibende müsse später mit bereits deutlich reduziertem Vermögen die eigene Pflege finanzieren.

Dazu Dr. Bodo de Vries, Sprecher der Initiative Pro-Pflegereform: „Es wird so getan, als würden Menschen mit vollem Vermögen ins Pflegeheim einziehen. In Wirklichkeit haben viele bereits Jahre der ambulanten Pflege hinter sich, die ihr Vermögen kontinuierlich aufgezehrt hat.“ Was also fehle, seien belastbare Daten über die tatsächliche Einkommens- und Vermögenssituation der Menschen bei Heimeintritt.

Die Initiative fordert als wichtigsten Punkt, Pflege kalkulierbar zu machen. Das von ihr entwickelte Konzept des Sockel-Spitze-Tausches bietet dafür einen praktikablen Weg: Es begrenzt die Eigenanteile wirksam und planbar, ohne pauschal alle Pflegekosten zu sozialisieren.

Hier die gesamte Erklärung der Initiative

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