Ambulante Pflege: In jedem Bundesland anders


12.11.2025 - Das Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung (BIFG) hat untersucht, wie unterschiedlich die Angebotsstruktur und Auslastung der ambulanten Pflege in den einzelnen Bundesländern gegenwärtig ausfällt. Das liegt vor allem an den stark divergierenden Rahmenbedingungen im föderalen System.

In dem 40-seitigen E-Paper Flickenteppich Pflege: Eine Bestandsaufnahme der ambulanten Pflege stellt das BIFG fest: "Die Datenanalysen und die Sichtung der Rechtsgrund­lagen zeigen, dass es für Deutschland keine belastbare empirische Darstellung über das berufspflegerische ambulante Versorgungsgeschehen gibt." Obwohl für die häusliche Krankenpflege nach SGB V sowie für die am­bulante Pflege nach SGB XI von der Bundesebene Rah­menvorgaben existieren, würden sich starke regionale Unterschiede im Versorgungsgeschehen hinsichtlich der Angebotsstruktur, der Bedarfslagen und der ver­traglichen Ausgestaltung zeigen. "Eine Zuordnung von Pflege­qualifikation und Leistungserbringung oder Erfassung einer bedarfsgerechten Pflege kann auf diesen Grund­lagen nicht erfolgen."

Die Autor*innen Sonja Laag (BARMER) und Rolf Müller (SOCIUM – Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik – an der Universität Bremen) weisen darauf hin: "Die Be­rufspflege ist bis heute stark durch historisch gewach­sene, unterschiedliche berufs­- und sozialrechtliche Rahmenbedingungen geprägt", die bundesweit zu eben diesem „regulatorischen Flickenteppich“ geführt hätten. Daher verstehen sie ihre Untersuchung als einen erster Schritt, sich dieser histo­risch gewachsenen Komplexität anzunehmen. Hierzu gehöre auch die Betrachtung der kommunalen Be­darfsplanung, die nicht losgelöst vom ver­traglichen Versorgungsgeschehen zu sehen sei.

Laag/Müller empfehlen mit Blick auf die Einführung einer bundesweit einheitlichen Pflegefachassistenzausbildung sowie der Befugniserweiterung und Entbürokratisierung in der Pflege, dass für die entsprechende Entwicklung zukünftiger Leistungskataloge und neuer Verträge die gegenwärtigen Bedingungen reflektiert werden sollten.

Hier die Veröffentlichung

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