Neue S3 Leitlinie: Schmerzmanagement bei geriatrischen Patient*innen
08.11.2025 - "GeriPAIN" heißt die erste nationale und internationale S3-Leitlinie speziell für ältere Menschen mit akuten und chronischen Schmerzen. Die Entwicklung der soeben veröffentlichten Leitlinie wurde durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert und von der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) sowie der Deutschen Schmerzgesellschaft koordiniert.
Die Leitlinie liefert erstmals eine strukturierte, evidenzbasierte Orientierung für die Schmerzerfassung und Therapie von Schmerzen bei älteren Menschen. Neben der ärztlichen, fachpflegerischen, therapeutischen und sozialarbeiterischen Perspektive sind bei der Erstellung auch die Betroffenen von Anfang an eingebunden worden. Generell bietet sie jetzt sowohl einen interprofessionellen wie auch sektorenübergreifenden Leitfaden für das Schmerzmanagement älterer Menschen – und das für den ambulanten, akutstationären wie auch langzeitstationären Bereich. Damit werde ein Dialog aller an der Versorgung Beteiligter angestoßen, so die DGG.
Das Thema Schmerzerfassung, das besonders bei Menschen mit Demenz problematisch ist – wird von der federführenden Autorin der DGG, Dr. Corinna Drebenstedt, als wichtige Neuerung hervorgehoben. Da GeriPAIN auf der bereits bestehenden S3-Leitlinie Schmerzassessment bei älteren Menschen in der vollstationären Altenhilfe (AWMF-Registernummer 145-001) aufbaut, ist die Diagnosestellung jetzt ein vollkommen neuer Aspekt. „Und hier haben wir, glaube ich, ein gutes und realistisches Modell gefunden!“, sagt die Geriaterin.
Laut GeriPAIN hilft es nachweislich, die Medikamente der hochbetagten Patient*innen regelmäßig im Vier-Augen-Prinzip auf Wechselwirkungen zu überprüfen. Deshalb wurde das wude als Empfehlung neu aufgenommen. Wie dies in Deutschland funktionieren soll – mit vielen Beteiligten in der ambulanten Versorgung oder auch durch Checks in Apotheken – können die Autor*innen der neuen Leitlinie noch nicht beantworten. „Generell muss sich für die Verbesserung der Schmerzversorgung Älterer die sektorenübergreifende Kommunikation noch stark verbessern“, fordert Dr. Corinna Drebenstedt. „Ja, wir haben jetzt eine elektronische Patientenakte. Aber die können viele Kliniken und Hausarztpraxen noch technisch gar nicht öffnen." Auch Physiotherapeut*innen oder Sozialarbeiter*innen stünde dieses Instrument nicht zur Verfügung. "Das ist ein absolutes Manko!“
Hier die Kurzfassung der neuen S3 Leitlinie
Hier die Langfassung der neuen S3 Leitlinie
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