Alzheimer-Erkrankung: Zwei neue Wirkstoffe sollen geistigen Abbau verlangsamen
01.10.2025 - Gegen die Alzheimer-Krankheit ist noch kein Kraut gewachsen. Bisher kann sie weder gestoppt noch geheilt werden. In Deutschland sind jetzt aber zwei Medikamente zugelassen worden, die den geistigen Abbau bei Menschen im frühen Krankheitsstadium zumindest verlangsamen könnten.
Der Wirkstoff Lecanemab...
... wurde durch die Europäische Kommission am 15. April 2025 zugelassen. Unter dem Handelsnamen Leqembi ist das Medikament auf dem deutschen Markt seit 1. September erhältlich.
Nach Informationen von alzheimer-forschung.de handelt es sich um einen ein Antikörper-Wirkstoff, der gezielt eine Vorstufe der für Alzheimer typischen Amyloid-beta-Protein-Plaques im Gehirn erkennt und bindet. Dadurch wird das körpereigene Immunsystem aktiviert und baut die Plaques ab beziehungsweise verhindert die Bildung neuer Plaques. (Die Plaques aus dem Protein Amyloid-beta im Gehirn werden mit der Schädigung und dem Absterben von Nervenzellen in Verbindung gebracht.)
Für das Medikament geeignete Erkrankte sind Menschen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung oder beginnender Alzheimer-Demenz, die höchstens eine Kopie des ApoE4-Gens tragen. Studien hatten gezeigt, dass sich bei ihnen unter Einnahme des Wirkstoffes Lecanemab (im Vergleich zur Placebo-Gruppe) der geistige Abbau nach 18 Monaten im Durchschnitt um 31 % verlangsamte.
Den Antikörper-Wirkstoff Donanemab...
... (Handelsnamen Kisunla) hat die Europäischen Union nun seit dem 25. September 2025 zugelassen. Wie beim Wirkstoff Lecanemab kann auch Kisunla die Alzheimer-Erkrankung weder stoppen noch heilen.
Der monoklonale Antikörper richtet sich – wie auch Leqembi – gezielt gegen eine der Hauptursachen der Alzheimer-Krankheit: die Amyloid-Beta-Plaques. Auf diese Weise soll der Verlauf vergezögert werden. Unter Einnahme von Kisunla hatte sich (im Vergleich zur Placebo-Gruppe) der geistige Abbau nach 18 Monaten im Durchschnitt um 35 % verlangsamte.
Kisunla kann ebenfalls ausschließlich bei Menschen im Frühstadium der Alzheimer-Krankheit eingesetzt werden, also bei Personen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI) und leichter Alzheimer-Demenz, bei denen Amyloid-Plaques im Gehirn nachgewiesen wurden. Außerdem dürfen sie höchstens eine Kopie des ApoE4-Gens aufweisen.
Der Antikörper ist in Deutschland noch nicht zugelassen, die Markteinführung wird gerade vorbereitet.
Unterschiede von Leqembi und Kisunla
Nach Studienlage
• wird Kisunla einmal monatlich verabreicht. Die Vergabe kann zeitlich beendet werden.
• Leqembi wird alle zwei Wochen gegeben und ist als Dauertherapie angelegt.
• Unter Leqembi zeigt sich eine geringere Rate an symptomatischen ARIAs. Allerdings weist der Wirkstoff geschlechtsspezifische Unterschiede auf (geringere Wirksamkeit bei Frauen). Für Kisunla wurde das bislang nicht beobachtet.
Quelle: alzheimer-forschung.de
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