Pflege-Atlas: 2040 werden fast 146.000 Pflegeplätze mehr gebraucht
23.09.2025 - Wüest Partner veröffentlichte zum sechsten Mal seinen Pflegeheim-Atlas Deutschland mit einer Übersicht der wesentlichen Entwicklungen im Pflegeimmobilienmarkt in 400 Städten und Landkreisen. Danach wird bis 2040 ein Zusatzbedarf von bis zu 145.937 Pflegeheimplätzen erwartet. Das würde 1.459 neuen Pflegeheimen mit jeweils 100 Plätzen entsprechen.
Einige Zahlen
• WACHSENDER BEDARF AN PFLEGEPLÄTZEN: Davon sind die bevölkerungsreichen Bundesländer Nordrhein- Westfalen (+28.879 Plätze), Bayern (+27.127) und Baden-Württemberg (+20.089) besonders betroffen. Auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte ist Berlin deutlicher Spitzenreiter mit einem absoluten Bedarf von 3.849 Plätzen, gefolgt von Hamburg mit 1.649 Plätzen. Unter den Landkreisen liegen die Region Hannover (1.527), der Landkreis Steinfurt (1.495) und der Ortenaukreis (1.456) vorn. Auf der anderen Seite könnte beispielsweise in Magdeburg, Chemnitz, Dresden, Dessau-Roßlau, Jena und München rechnerisch eine Übersorgung entstehen.
• STEIGENDE PFEGEBEDÜRFTIGKEIT Im Jahr 2023 waren bundesweit 5,69 Millionen Menschen pflegebedürftig – ein Anstieg von 14,7 Prozent gegenüber 2021. Die Pflegequote lag 2023 bei 6,7 Prozent und damit 0,7 Prozentpunkte höher als im Jahr 2021. Es gibt aber große regionale Unterschiede: Die östlichen Bundesländer weisen deutlich höhere Quoten mit Spitzenwerten von 8,3 Prozent in Brandenburg und 9,1 Prozent in Thüringen auf. In diesen Regionen ist der Anteil der Bevölkerung ab 65 Jahren überdurchschnittlich hoch. Die niedrigsten Pflegequoten wurden in Bayern (4,7 Prozent) und Hamburg (5,1 Prozent) verzeichnet.
• STAGNIERENDES ANGEBOT: Dem gegenüber steht die Zahl der Pflegeheime mit teil- oder vollstationären Leistungen. Sie erhöhte sich bundesweit nur leicht auf 16.505 (+2,4 Prozent). Die Anzahl der verfügbaren Pflegeplätze stieg auf 988.951 (+0,4 Prozent). Davon entfielen 874.562 Plätze auf vollstationäre Einrichtungen.
• DIE KOSTEN: Pflegebedürftige müssen im Schnitt knapp 3.000 Euro pro Monat für einen Pflegeplatz aufwenden – und damit rund 500 Euro mehr als noch 2023. Etwa ein Drittel der Bewohner*innen stationärer Einrichtungen ist inzwischen auf Sozialhilfe angewiesen.
Die Herausforderungen
Herausforderungen
Die im aktuellen Pflegeheim-Atlas beschriebenen Herausforderungen für die Langzeitpflege sind dem DVLAB bekannt: vor allem der chronische Fachkräftemangel, die steigenden Kosten sowie der dringende Bedarf einer umfassenden Pflege- und Förderreform. Diese Lage wird von der demografischen Entwicklung mit einer kontinuierlich älter werdenden Gesellschaft und der damit verbundenen Zunahme von Pflegebedürftigen zusätzlich verschärft.
Die Studie identifiziert noch einen weiteren Aspekt: „Rund die Hälfte der Einrichtungen entspricht nicht mehr den aktuellen ESG- und baulichen Standards. Energetische Sanierungen, Barrierefreiheit und digitale Infrastruktur sind vielerorts überfällig. Hier eröffnet sich für Investoren und Projektentwickler ein erhebliches Wertschöpfungspotenzial – zugleich wächst der Druck auf Betreiber, rechtzeitig zu modernisieren." Wer jedoch frühzeitig auf ESG-konforme Modernisierung, zukunftsfähige Nutzungskonzepte und stabile Betreiberstrukturen setze, positioniere sich nachhaltig in einem Markt, der vor tiefgreifenden Veränderungen stehe. So steigt zum Beispiel die Nachfrage nach "Betreutem Wohnen" bei den über 80-Jährigen wahrnehmbar.
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