Im Pflegeheim: Bewohner*innen finanziell noch stärker belastet
25.07.2025 - Wenn es nicht nicht so skandalös wäre, würde man es schon gar nicht mehr hören wollen: Pflegebedürftige Menschen in stationären Einrichtungen müssen schon wieder mehr Geld aus eigener Tasche auf den Tisch legen. Denn laut Berechnungen des Verbands der Ersatzkassen (VDEK) stieg die Eigenbeteiligung im ersten Aufenthaltsjahr im Heim zum 1. Juli 2025 bundesweit um 8,3 Prozent auf monatlich durchschnittlich 3.108 Euro.
Diese Summe setzt sich zusammen
• aus dem einrichtungseinheitlichen Eigenanteil (EEE) inklusive Ausbildungskosten in Höhe von gesamt 1.862 Euro im Bundesdurchschnitt – abzüglich 15% Zuschuss im ersten Aufenthaltsjahr. Es bleiben 1.583 Euro. Das sind 157 Euro mehr (11 Prozent) als im Vorjahr.
• Investitionskosten in Höhe von 508 Euro (2024: 490 Euro) sowie
• aus den Kosten für Unterkunft und Verpflegung in Höhe von 1.018 Euro. Sie haben im Vorjahr noch 955 Euro betragen.
Stand Juli 2025: Gesamt zahlen Pflegeheimbewohner*innen im Bundesdurchschnitt pro Monat also 238 Euro mehr als im Vorjahr.
Die ständig steigende Eigenbeteiligung von Heimbewohner*innen kritisiert der DVLAB schon lange, weil immer mehr Menschen davon finanziell heillos überfordert sind. Dazu tragen auch die Bundesländer ihr Scherflein bei. Denn sie wären verpflichtet, in Investitionen und die Ausbildung des Personals zu finanzieren. Doch diesbezüglich regt sich nichts. Würden die Länder hingegen ihrer Verpflichtung nachkommen, so wäre der monatliche Eigenbetrag deutlich gemildert: Eine vollständige Übernahme der Investitions- und Ausbildungskosten durch die Länder würde den Bewohner*innen eine monatliche Entlastung von 621 Euro bringen. Das wäre schon mal ein Anfang. Aber eine nachhaltige Reform der Pflegeversicherung kann auch er nicht ersetzen.
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