Klimaanpassung: Leitfaden für Einrichtungen und Dienste


10.06.2025 - Die Folgen des Klimawandels und insbesondere damit einhergehende Hitzeperioden beschäftigt die Pflege aus gutem Grund. Denn ihr Klientel gehört zu den besonders vulnerablen Personengruppen. Da fügt es sich gut, dass der DER PARITÄTISCHE zusammen mit Partnern soeben den Leitfaden "Klimaanpassung in der Sozialen Arbeit" für Einrichtungen und Dienste herausgegeben hat.

Dieser Leitfaden belegt eindrücklich: Gerade in der Pflege ist Klimaanpassung kein „Nice to have“, sondern eine zentrale Zukunftsaufgabe. Sie erfordert gezielte Maßnahmen, Ressourcen und strukturelle Unterstützung – aber auch Haltung, Kreativität und Engagement. Denn die Klimakrise betrifft zwar alle Menschen, aber nicht alle sind gleichermaßen in der Lage, mit ihren Folgen umzugehen. Einige Personengruppen sind besonders gefährdet – während Hitzewellen, aber auch durch anderen Extremwetterereignisse.

Im Leitfaden heißt es: "Ein zentraler Aspekt, der die Verletzlichkeit gegenüber den Folgen der Klimakrise verstärken kann, ist das Zusammenwirken mehrerer Benachteiligungen – ein Phänomen, das als Intersektionalität bezeichnet wird. Merkmale wie Alter, Geschlecht, gesundheitlicher Zustand, soziale Benachteiligung oder Migrations- geschichte können sich überschneiden und das Risiko weiter erhöhen. Deshalb ist es wichtig, bei Schutzmaßnahmen genau hinzuschauen – damit wirklich alle Menschen erreicht und unterstützt werden."

Als eingeschränkt anpassungsfähig an die Folgen des Klimawandels werden im Leitfaden u.a. folgende Gruppen beschrieben:

ältere Menschen, die empfindlicher auf Hitzewellen reagieren und oft eingeschränkte Mobilität haben;

Menschen mit Vorerkrankungen oder funktionellen Einschränkungen;

▸ Menschen mit körperlicher oder kognitiver Behinderung.

Aber auch Mitarbeitende in Medizin- und Pflegeeinrichtungen sowie Mitarbeitende in der Sozialen Arbeit, die ihren Arbeitsplatz während z.B. Hitzewellen nicht verlassen können.

Entsprechend beschreibt der Leitfaden die Herausforderungen, die die Klimakrise für die jeweils Betroffenen mit sich bringen kann, und zeigt, wie gezielte Anpassungsmaßnahmen zum Schutz dieser Gruppen beitragen können. Zudem wird dargestellt, wie Klimaanpassung in Einrichtungen strategisch umgesetzt werden kann. Zu den zentralen Maßnahmen gehören eine klimaangepasste Infrastruktur, der Schutz gefährdeter Gruppen sowie Bildungs- und Sensibilisierungsstrategien für Fachkräfte und Ehrenamtliche. Neben einer Einführung in die Erstellung eines Klimaanpassungskonzepts wird auch ein Überblick über Sofortmaßnahmen geboten, mit denen Einrichtungen und Dienste starten können.

Da Soziale Organisationen in ihrer Größe, Zielgruppe, Struktur und Finanzierung sehr unterschiedlich sind, versucht dieser Leitfaden, allgemeine Aspekte der Klimaanpassung darzustellen, die je nach den Gegebenheiten der jeweiligen Einrichtung weiter angepasst werden sollten.

Der Leitfaden ist in Partnerschaft mit der gemeinnützigen eG KlimaKom sowie der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG) entstanden. Das Werk wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert.

Hier der Leitfaden

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