Zuwanderung: Unerlässlich für die Pflege
02.05.2025 - Fast jede fünfte Pflegekraft in Deutschland kommt aus dem Ausland. Darüber informiert der Mediendienst Integration. Er hat im März 2025 bei der Bundesagentur für Arbeit nachgefragt und erfahren: Im Jahr 2024 haben 306.700 ausländische Beschäftigte sozialversicherungspflichtig in der Pflege gearbeitet. Das entspricht etwa 17,8 Prozent der insgesamt 1,7 Millionen Beschäftigten – und ist damit das Vierfache des Wertes im Jahr 2013.
Laut der Agentur für Arbeit geht das Wachstum der in der Pflege Beschäftigten seit 2022 ausschließlich auf ausländisches Personal zurück, so der Mediendienst Integration weiter. Die Anzahl der Beschäftigten mit deutscher Staatsangehörigkeit in der Altenpflege nahm zwischen 2023 und 2024 ab (minus 4 Prozent), in der Krankenpflege blieb sie etwa gleich.
Zugewanderte verunsichert
Aufgrund des Fachkräftemangels und der wachsenden Zahl der Pflegebedürftigen wird der Bedarf an ausländischen Fachkräften in der Pflege weiterhin hoch bleiben. Parallel ist in der Gesellschaft jedoch wieder eine teils problematische Debatte über Zuwanderung entbrannt.
Deshalb hat die Bundesärztekammer zusammen mit weiteren Akteuren jüngst den Aufruf "Für ein weltoffenes und tolerantes Land" gestartet. Darin heißt es unter anderem:
Wir sehen mit großer Sorge, dass derzeit mit Schlagworten wie „Remigration“ und „Massenabschiebungen“ unsere ausländischen Kolleginnen und Kollegen zutiefst verunsichert werden und nicht wenige von ihnen bereits darüber nachdenken, in einem anderen Land in Europa zu heilen, zu helfen und zu pflegen. Für die gesundheitliche Versorgung der Menschen in Deutschland würde das zu unverantwortbaren Verwerfungen in der Behandlung und Betreuung der Menschen führen.
Und weiter: Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte sind für ein menschliches, diskriminierungsfreies Gesundheitswesen essenziell. Menschen mit Migrationshintergrund sind und bleiben selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft. Das ist aktuell so, dafür wollen wir uns auch in Zukunft gemeinsam mit allen demokratischen Kräften einsetzen. In einer Demokratie tragen wir alle gemeinsam auch als Wählerinnen und Wähler Verantwortung, dass Deutschland ein tolerantes und weltoffenes Land bleibt.
Wie wahr! Zumal der Bedarf an Pflegekräften weiter steigen wird, bis 2049 voraussichtlich um ein Drittel (auf dann 2,15 Millionen). Laut der Pflegekräftevorausberechnung werden 2049 zwischen 280.000 und 690.000 Pflegekräfte fehlen.
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