Nina Warken (CDU): Designierte Bundesgesundheitsministerin


29.04.2025 - In der Gesundheits- und Pflegebranche ist sie nicht bekannt. Also große Überraschung: Die CDU-Politikerin Nina Warken (Foto) soll die neue Bundesgesundheitsministerin werden.

Wer ist Nina Warken?

Ein kurzer Steckbrief:
▶︎ geboren am 15.05.1975 in Bad Mergentheim im fränkischen Nordosten Baden-Württembergs
▶︎ Beruf: Rechtsanwältin u.a. mit den Schwerpunkten Sozialrecht und allgemeines Zivilrecht, Verwaltungsrecht
▶︎ politische Arbeit: seit 2013 für den Wahlkreis Odenwald/Tauber (Baden-Württemberg) fast ununterbrochen Mitglied im Bundestag, dort hauptsächlich Expertin für Innenpolitik und Wahlrecht
▶︎ derzeitige Aufgabe: seit 2023 Generalsekretärin der CDU Baden-Württemberg
▶︎ Vorkenntnisse im Bereich Gesundheit und Pflege: so gut wie keine
▶︎ Privates: verheiratet, drei Söhne, passionierte Tennisspielerin

Die Sache mit der Generalistik

Durchforsten wir die Website von Nina Warken, so findet sich auch dort kein Hinweis darauf, dass es sie in die Gesundheits- und Pflegepolitik zieht oder auch nur ein Interesse daran besteht. Gleichwohl scheint sich die CDU-Frau für die verschiedenen Belange ihrer Wählerschaft durchaus fleißig und engagiert einzusetzen. Baden-Württembergs CDU-Parteichef Manuel Hagel hält sie laut Deutschem Ärzteblatt jedenfalls für eine "echte Powerfrau mit Herz, Haltung und Verstand" sowie für eine "blitzgescheite Generalistin".

Nun hat die Pflegebranche mit Generalist*innen bisher nicht so gute Erfahrungen gemacht seit der Zusammenlegung der vormals eigenständigen Ausbildungen in der Altenpflege, Krankenpflege und Kinderkrankenpflege zu einer einzigen generalistischen Pflegeausbildung. Der Alltag insbesondere in der Altenpflege und Kinderkrankenpflege zeigt: Viele Absolvierende sind noch nicht so richtig berufsfähig und müssen spezifisch nachgebildet werden.

Für das Amt der Bundesgesundheitsministerin kann eine Generalistin ebenfalls ein Nachteil sein. Muss es aber nicht – Fleiß und Gescheitheit immer vorausgesetzt sowie die Bereitschaft, sich von den richtigen Leuten beraten zu lassen. In diesem Sinne liegt Friedrich Merz nicht falsch, wenn er die Übernahme des Gesundheitsressorts als eine Aufgabe bezeichnete, „die sicherlich zu den schwierigsten“ im Land gehöre und bei der sich sehr viele Interessengruppen zu Wort melden würden. Das stimmt – also sollte Nina Warken künftig möglichst jenen Leuten gut zuhören, die für die Pflege und die Pflegebedürftigen das Richtige wollen!

Nachtrag

Mit ihren zwei künftigen Staatssekretären werde Nina Warken zudem fähige und versierte Kenner der Gesundheitspolitik an ihrer Seite haben, schreibt Alexandra Heeser auf kma-online.de. Gemeint sind Tino Sorge und Dr. Georg Kippels. Beide werden als kompetente und verlässliche Unterstützer im anstehenden Reformprozess eingeschätzt. Tino Sorge war in der letzten Regierungsperiode bereits gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Dr. Georg Kippels ist Mitglied des Gesundheitsausschusses.

Foto: nina-warken.de



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