Zum Tod von Prof. Dr. Klaus Wingenfeld


02.12.2024 - Mit großer Betroffenheit und Trauer haben wir die Nachricht vom Tod des bedeutenden Pflegewissenschaftlers Prof. Dr. Klaus Wingenfeld aufgenommen. Er verstarb am 26. November 2024 nach schwerer Krankheit.

Wir kennen Klaus Wingenfeld als wissenschaftlichen Geschäftsführer des Instituts für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld (IPW). Vor allem kennen wir ihn aber als einen engagierten Wissenschaftler, der die Langzeitpflege auf vielen Ebenen, so z.B. die Verfahren zur Qualitätsprüfung und -darstellung der stationären und ambulanten Pflege, maßgeblich weiterentwickelt hat und auch den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff in der Pflegeversicherung, wie er 2017 gesetzlich eingeführt wurde, auf wissenschaftlicher Grundlage prägte.

Diese und weitere Themen hat Klaus Wingenfeld zwischen 2012 und 2022 vielmals auf unseren jährlichen DVLAB Bundeskongressen in Berlin als Referent vorgetragen und uns dort mit seiner Diskussionsbereitschaft stets fachlich gefordert und bereichert.

Unvergessen sind uns auch die vielen intensiven Tage mit Klaus Wingenfeld in der Steuerungsgruppe unserer empirischen Studie Bedarfskonstellationen und Pflegegrade bei demenziell erkrankten Heimbewohnern mit ausgeprägten Verhaltensauffälligkeiten, die wir in den Jahren 2017 bis 2020 in Kooperation mit dem IPW durchgeführt haben. Hier fungierte Klaus Wingenfeld für uns als Gastgeber in seinem Institut – oder er traf sich mit der Steuerungsgruppe in Holle. Von dort hat er seine Abfahrt immer wieder hinausgeschoben, um noch weitere Erkenntnisse aus der Praxis für seine Einschätzung mitnehmen zu können.

Prof. Dr. Klaus Wingenfeld war ein Wissenschaftler auf Augenhöhe. Er agierte stets offen und hochinteressiert daran, sein Werk mit unseren Praxiserfahrungen im Umgang mit extrem herausfordernden Verhaltensweisen weiterzuentwickeln und dies auch in den Gremien der Politik zu vertreten. Leider hat seinerzeit die Corona-Pandemie die Diskussion für Verbesserungen in der gerontopsychiatrischen Versorgung unterbrochen. Nun gilt es, diese wieder aufzunehmen, um die Zielsetzungen des gemeinsamen Projektes auch im Sinne von Klaus Wingenfeld zu verwirklichen.

Mit Fassungslosigkeit hörten wir von seiner schweren Erkrankung seit dem letzten Jahr. Mit seinem Tod verlieren wir nun einen hochgeschätzten Wegbegleiter zur Verbesserung der Versorgungssituation von Menschen mit Demenz. Seine Kompetenz und seine Autorität wirken über seinen Tod hinaus und motivieren uns, den Weg weiterzugehen.

Klaus Wingenfeld ist nur 64 Jahre alt geworden. Unser ganzes Mitgefühl gehört seiner Familie und seinem Kollegen- und Freundeskreis. Wir wünschen allen Hinterbliebenen viel Kraft in der Trauer.

Peter Dürrmann
Bundesvorsitzender des DVLAB

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