LV Hamburg: Schluss mit der Fachkraftquote!

07.08.2024 - Der Bundesgesetzgeber hat mit dem Personalbemessungsverfahren im Sozialgesetzbuch die Personalausstattung in Pflegeeinrichtungen auf wissenschaftlicher Grundlage geregelt. Trotzdem will der Hamburger Senat mit seinen geplanten neuen Personalvorgaben weiter an einer vorgegebenen Fachkraftquote festgehalten. Das sorgt in der Hansestadt für reichlich Unmut in der Pflegebranche.

Einer der schärften Kritiker des Vorhabens ist der bpa Hamburg. Zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege fordert er den qualifikationsgerechten Einsatz von Pflegekräften. „Es gibt bundesweit ein neues Personalbemessungsverfahren, das wissenschaftlich fundiert einen qualifikationsgerechten Einsatz der Mitarbeitenden in der Pflege ermöglicht. Hamburg erschwert nun die Umsetzung mit eigenen Vorgaben, anstatt den Weg frei zu machen für einen zukunftsweisenden Personaleinsatz", sagte der stellvertretende Landesvorsitzende des ppa Bundesverbandes, Frank Wagner, mit Verweis auf die Aufhebung der Fachkraftquote in den meisten anderen Bundesländern.

Und Stefan Rehm, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Hamburg e.V., setzte nach: „Damit wird die Chance verpasst, dass Pflegeeinrichtungen in Hamburg, zusätzliches Pflegepersonal einstellen und damit die Zahl der vollstationären Pflegeplätze wieder ausweiten können. Viele Pflegebedürftige und ihre Familien werden es künftig noch schwerer haben, einen dringend benötigten Heimplatz zu finden.“

Dr. Marion Hartfiel (Foto), Leitungskraft in Hamburg, stellvertretende Bundesvorsitzende des DVLA sowie Sprecherin der DVLAB Landesgruppe Hamburg, fordert mit beiden befreundeten Verbänden eine echte Beteiligung der Fachwelt an der Novellierung der Personalvorgaben in Hamburg sowie eine Fokussierung auf den qualifikationsgerechten Einsatz der Pflegekräfte.



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