DBfK-Befragung: Wie geht es der beruflichen Pflege?


07.05.2024 - Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat in einer online-Befragung vom 01. bis 31. März 2024 die Stimmungslage unter beruflich Pflegenden erkundet. Schwerpunkt war dabei das Thema Pflegekompetenz. Die zentralen Ergebnisse: Pflegekräfte wollen offenbar mehr Kompetenzen, mehr Verantwortung und neue pflegerische Rollen.

Gefragt wurden die Pflegekräfte u.a. auch nach ihrer Zufriedenheit. Diese sieht der DBfK nach Auswertung der Antworten als "durchwachsen" an. An der Onlinebefragung haben sich insgesamt 6.139 Pflegepersonen beteiligt, davon knapp 77 % Frauen. Das wundert nicht, denn Pflege ist immer noch weiblich. Der DBfK freut sich aber über die Beteiligungresonanz und nennt sie "beachtlich".

Weitere wichtige Ergebnisse

Hier einige Schlaglichter:

▶︎ 84 % der Teilnehmer*innen empfinden ihren Beruf als sinnstiftend, und 59% würden ihn wieder ergreifen.

▶︎ 68 % wünschen sich eine Ausweitung ihrer Kompetenzen. 78% sind bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen. Pflegende würden ihr Können einbringen wollen, was ihnen jedoch häufig verwehrt bliebe und sie frustriere, kommentiert das der DBfK.

▶︎ Zufrieden oder unzufrieden mit den derzeitigen Gegebenheiten im Job? Hier zeigte sich ein heterogenes Bild:
• In Sachen Personalausstattung und Arbeitsauslastung halten sich Zufriedenheit und Unzufriedenheit die Waage bei Werten von jeweils um die 40 %.
• Jeweils deutlich über 60 % sind mit ihren Arbeitszeiten, der Dienstplangestaltung sowie den pflegerischen Tätigkeiten zufrieden. Mit jeweils unter 20 % sind die Unzufriedenen in diesen drei Bereichen deutlich in der Minderheit.
• Auch mit dem Gehalt sowie den Entwicklungs- bzw. Karrieremöglichkeiten zeigt sich immer noch über die Hälfte der Teilnehmer*innen zufrieden.
• Anders sieht die Sache bei den Fragen nach der Personalbesetzung und Arbeitsauslastung aus: Hier überflügelt nun die jeweilige Unzufriedenheit die Zufriedenheit leicht.
• Aus diesem ganzen Frageblock sticht der Aspekt Wertschätzung durch Arbeitgeber*in besonders hervor, weil hier die Unzufriedenen (ca. 45 %) deutlich vor den Zufriedenen liegen (rund 35 %).
• Auffällig, aber erwartbar war auch: Knapp 60 % der Teilnehmenden hadern mit der gesellschaftlichen Anerkennung der pflegerischen Kompetenz, nur gut 20 % zeigen sich damit zufrieden.

Und noch ein weiteres interessantes Schlaglicht auf die Ergebnisse wird von DBfK-Bundesgeschäftsführerin Dr. Bernadette Klapper so auf den Punkt gebracht: "Es denken meist rund 30 Prozent der Befragten oft darüber nach, den Beruf zu verlassen. Das ist auch in der aktuellen Umfrage der Fall. Allerdings zeigt sich, dass unter den Kolleg:innen, die angaben, dass sie ihre Kompetenzen nicht vollständig einbringen können, sogar 46 Prozent oft über den Berufsausstieg nachdenken." Das hält Klapper für ein deutliches Zeichen an die politisch Verantwortlichen. Sie übersetzt das Signal der Pflegekräfte so: "Wir wollen eine Ausweitung unserer Kompetenzen, wir sind bereit für mehr Verantwortung – aber wir sind auch bereit, den Beruf zu verlassen, wenn unser Spielraum weiterhin unter unseren Möglichkeiten bleibt."

Von den 6.139 Teilnehmer*innen arbeiten 47,8 % in Krankenhäusern, 11,7 % in stationären Pflegeeinrichtungen, 9,8 % in ambulanten Pflegediensten und 0,6 % in Gesundheitszentren. 6,7 % sind in Pflegeschulen, Hochschulen oder Fachhochschulen tätig, 23,4 % nannten sonstige Arbeitsbereiche wie Hospize, Rehakliniken oder Beratungsstellen. Rund 10 % der Teilnehmer*innen befindet sich in der Ausbildung oder im primärqualifizierenden Studium.



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