LV Niedersachsen/Bremen: Glückwunsch an Ethikkommission zum einjährigen Bestehen


06.03.2024 - Die Ethikkommission für Pflegeberufe in Niedersachsen, eingerichtet vom niedersächsischen Sozialministerium, kann im März 2024 ihren ersten Geburtstag feiern. Vor genau einem Jahr hatte sich die Kommission konstituiert, um beruflich Pflegende im Umgang mit ethischen Fragen zu stärken.

Diese Ethikkommission ist die erste ihrer Art in Deutschland. Der DVLAB Niedersachsen/Bremen gratuliert ihr zu ihrem einjährigen Bestehen!

Ethische Fragen auf der Agenda

Auch der DVLAB Landesverband befasst sich intensiv mit ethischen Fragen in der Pflege. Schon seit vielen Jahren widmet er diesem wichtigen Themenfeld auch einen jährlichen Ethik-Fachtag. Dieser wird regelmäßig in Hannover mit dem Zentrum für Gesundheitsethik an der Ev. Akademie Loccum sowie der Akademie für Ethik in der Medizin (Göttingen) ausgerichtet. Allein in den letzten sechs Jahren konnten in diesem Rahmen folgende Themen bearbeitet werden:

2023: Sterben in Einrichtungen der Altenhilfe – Neue Impulse und Herausforderungen durch den Assistierten Suizid
2022: Einsamkeit im Alter – eine Herausforderung für die Pflege?
2021: Altenpflege in der Krise – Ideen für eine ethische Weiterentwicklung
2020: Pflege ist menschlich!?
2019: Wenig Zeit, viel Technik? Chancen und Risiken des Technikeinsatzes in der Altenpflege
2018: "Schwierige" Bewohner - "Schwierige" Angehörige – Ethik und Beziehungsdynamiken in der Altenpflege

Ganz im Sinne eines möglichst hohen Praxisnutzens bietet der DVLAB Niedersachsen auf seinem jährlichen Ethiktag nach den einführenden Vorträgen immer auch interaktive Workshops an. Im Jahr 2024 wird der nächste Ethiktag am 14. September in Hannover stattfinden. Über das diesjährige Themen werden Sie rechtzeitig informiert.

Inhaltliche Ziele der Kommission

Auch die Akademie für Ethik in der Medizin e.V. an der Universitätsmedizin Göttingen verbindet den DVLAB und die Ethikkommission Niedersachsen – denn genau dort ist die Ethikkommission angesiedelt. Auch sie weiß, dass die pflegerische Versorgung in Zeiten des Pflegefachkräftemangels sowie der Umgang in der Pflege mit demenziell veränderten Menschen oder mit Sterbe- und Suizidwünschen ethische Fragen aufwerfen, mit denen beruflich Pflegende in ihrem Alltag häufig konfrontiert sind. So will die Ethikkommission Berufsangehörige und deren Organisationen durch Empfehlung und Beratung in der täglichen Praxis Orientierung geben und sie bei ethischen Entscheidungen unterstützen.

Die 17 Mitglieder der interdisziplinär besetzten Kommission wurden 2023 auf Vorschlag von Berufs- und Fachverbänden für vier Jahre berufen. Sie kommen aus der Pflegepraxis, Pflegewissenschaft, Philosophie, Theologie, Rechtswissenschaften und Gesundheitsökonomie. Menschen mit Pflegebedarf oder Behinderung sowie deren Angehörige sind ebenfalls in der Kommission vertreten.

Aktuelle Stellungnahme

Aktuell hat sich die Ethikkommission in einer Mitteilung für Integration, Vielfalt und Toleranz in der Pflege ausgesprochen. Mitarbeitende unterschiedlicher Nationalitäten, Kulturen und Religionen in der Pflege würden für die Aufrechterhaltung der pflegerischen Versorgung sorgen, so die Kommission. Sie steigerten die pflegerische Qualität durch den Erfahrungsaustausch und das Fachwissen aus anderen Ländern. Die berufliche Pflege sei aufgrund ihres professionsethischen Grundverständnisses daher unvereinbar mit Ausgrenzung, Diskriminierung und Intoleranz.

Die Ethikkommission verwies in diesem Zusammenhang auf den Kodex des International Council of Nurses (ICN). Dieser besagt, dass Pflegende aus anderen Kulturen und Ländern nicht diskriminiert werden dürfen, weder aufgrund ihrer Nationalität noch wegen ihrer ethnischen oder kulturellen Zugehörigkeit oder Sprache. Entsprechend rief die Ethikkommission alle Pflegefachpersonen in Niedersachsen dazu auf, ein Umfeld zu fördern, in dem die Menschenrechte, Werte, Bräuche, religiöse und spirituelle Überzeugungen von Einzelnen, Familien und Gemeinschaften anerkannt und respektiert werden.

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