Pflegemarkt: Plus-Minus-Rechnung im Januar 2024
20.02.2024 - Das Portal pflegemarkt.com beobachtet die Bewegung am Pflegemarkt intensiv. Wie viele Einrichtungen und Dienste haben geschlossen oder mussten schließen? Konnte das durch Neueröffnung kompensiert werden?
Danach fällt für Januar 2024 die Bilanz negativ aus – unter dem Strich sind Pflegeplätze und Betreuungsangebote verloren gegangen. Und so sah es konkret in Deutschland im noch jungen Jahr Ende Januar aus:
▶︎ 10 Pflegeheime, 46 Pflegedienste und 22 Tagespflegen wurden geschlossen. Das bedeutete ein Verlust von 491 vollstationären Plätzen. Die nicht mehr tätigen Pflegedienste hatten insgesamt rund 2.020 Personen ambulant versorgt. Die betroffenen Tagespflegen hielten 324 Plätze zur Betreuung vor.
Dem gegenüber stehen die Neueröffnungen im Januar 2024:
▶︎ Deutschlandweit wurden sechs Pflegeheime mit insgesamt 404 vollstationären Plätzen eröffnet. Gegen den Abgang von 491 Plätzen durch Schließung von Heimen verrechnet, verbleibt ein Verlust von fast 90 vollstationären Pflegeplätzen.
▶︎ Den 46 im Januar geschlossenen Pflegediensten stehen 29 neu gegründete Pflegedienste gegenüber. Auch damit ist ein Minus von 17 Pflegediensten zu verzeichnen. Über die Zahl der Versorgungsplätze kann noch keine Aussage getroffen werden.
▶︎ Im Bereich der Tagespflege konnten insgesamt 24 Neueröffnungen mit 443 Betreuungsplätzen vermeldet werden. Unter dem Strich hat Deutschland in der anzahlmäßigen Gewinn-Verlust-Rechnung damit also zwei Tagespflegen bzw. 119 Betreuungsplätze hinzugewonnen.
Jenseits all dieser Nachrichten und Aufrechnungen muss zu den Zahlen und Verrechnungen aber auch festgestellt werden: Immer dann, wenn in einem Ort oder in einer Region Heime, Pflegedienste oder Tagespflegen ihr Angebot schließen, kann das viele Pflegebedürftige in Versorgungsnot bringen. Denn es ist ja längst nicht gesagt, dass die dem gegenüberstehenden Eröffnungen und Neugründungen auch genau dort stattfinden, wo Plätze verloren gegangen sind. Im Gegenteil: Meistens ist genau das nicht der Fall, denn die Berichterstattung von pflegemarkt.com nimmt ja Gesamtdeutschland in den Blick.
So ist naheliegend: Schließt ein Pflegedienst z.B. in Wuppertal, so hilft es den davon betroffenen pflegebedürftigen Wuppertaler*innen gar nichts, wenn dafür beispielsweise in Hannover ein neuer Pflegedienst gegründet wird.
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