Generalistik: Keine Vorteile für die Altenpflege


29.01.2024 - "Die Generalistik bringt nur Krankenhäusern mehr Nachwuchs", vermeldet aktuell das Portal carevor9.de. Dieser Einschätzung liegt eine Umfrage des Portals zugrunde. Es hatte gefragt, ob die generalistische Ausbildung es der Altenpflege leichter gemacht hat, junge Menschen für den Beruf zu gewinnen. Darauf antworteten drei Viertel der über 400 Teilnehmer*innen (überwiegend in Leitungsfunktion) mit einem klaren Nein.

Weiter berichtet das Portal, dass sich in mehr als 100 Kommentaren zwei Hauptgründe für die Einschätzung der Befragten herauskristallisiert hätten:

• Erstens die abschreckende Komplexität der generalistischen Ausbildung. "Die Inhalte sind so stark komprimiert, der Stoff so geballt, dass sogar gute Schüler unter dem Druck versagen", schreibe ein Umfrageteilnehmer und frage, was eigentlich mit den nicht so guten Schülern, die aber super Pflegekräfte wären, sei.

• Zweitens der erschwerte Zugang zur Ausbildung. "Generalistik kann nicht mit Hauptschule absolviert werden, ohne dass vorher eine Helferausbildung gemacht wird. Das hält Interessierte von der Ausbildung ab", habe ein Umfrageteilnehmer kommentiert und stehe mit dieser Meinung nicht allein.

Negativ gehe die Generalistik für viele Entscheider*innen in der Altenpflege noch aus einem anderen Grund aus, so carevor9. Von den Befragten habe 63 Prozent der Aussage zugestimmt, dass die generalistische Ausbildung zu einem Abwandern der jungen Fachkräfte ins Krankenhaus führe, weil sie dort mehr verdienen würden. 26 Prozent der Teilnehmer*innen hätten die Abwanderung ins Krankenhaus verneint, 11 Prozent dazu keine Meinung gehabt.

An der nicht repräsentativen Umfrage von Care vor9 haben 408 Personen teilgenommen. 70 Prozent von ihnen arbeiten in der stationären Pflege, 20 Prozent in der ambulanten Pflege, 10 Prozent im Betreuten Wohnen und in anderen Bereichen. 52 Prozent sind in der Geschäftsführung oder Einrichtungsleitung tätig. 36 Prozent sind Abteilungsleitungen oder haben eine leitende Funktion. Sechs Prozent sind Fachkräfte, ebenso viele gaben Sonstige an.






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