Geriatrische Rehabilitation: DGG fordert angemessene Bezahlung


17.09.2023 - Nicht nur Einrichtungen der Altenpflege, sondern auch viele der 168 geriatrischen Rehabilitationsklinken in Deutschland stehen vor Finanzierungsproblemen. Hintergrund ist ihre prekäre Erlössituation: Für die vollstationäre geriatrische Rehabilitation erhalten viele Kliniken von den Krankenkassen weniger als 250 Euro pro Tag und Patient*in.

Nach Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) ist damit eine angemessene therapeutische und pflegerische Versorgung rund um die Uhr heute kostendeckend nicht mehr zu leisten. In der Folge müssten vollstationäre geriatrische Rehabilitationseinrichtungen ihre Betten reduzieren oder ihre Einrichtungen gar ganz schließen.

Die Leidtragenden dieser Entwicklung seien die hochaltrige Patientinnen und Patienten, die ohne eine entsprechende Behandlung immobiler und pflegebedürftiger werden. Dabei ist aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie die Vergütung der geriatrischen Rehablitation gut investiertes Geld, das zu einer Kostenreduktion im Bereich der Pflege beiträgt sowie gleichzeitig die Lebensqualität und Selbständigkeit von älteren Menschen verbessert. Diese haben eigentlich einen gesetzlichen Anspruch auf die Durchführung einer geriatrischen Rehabilitationsmaßnahme – mit dem Ziel, Pflegebedürftigkeit zu minimieren und damit die Selbstständigkeit zu erhalten. "Doch statt zu einer Rehabilitation geht es dann für Patientinnen und Patienten immer häufiger in die Kurzzeitpflege. Aber auch in diesem Bereich besteht ein enormer Aufnahmedruck, da der Bedarf längst nicht mehr gedeckt werden kann", so die DGG.

Entsprechend forderte die Fachgesellschaft im September auf dem jüngsten Geriatrie-Kongresses in Frankfurt am Main Rahmenbedingungen für eine besser finanzierte, flächendeckende Versorgung mit ambulanter und vollstationärer geriatrischer Rehabilitation.

Dazu der neue DGG-Präsident Prof. Markus Gosch (Bild): „Die Menschen in Deutschland werden deutlich älter. Der Pflegebedarf steigt jedes Jahr an. Deswegen müssen wir jetzt dringend für den Erhalt und Ausbau der geriatrischen Rehabilitationskliniken kämpfen. Nur so lässt sich die Pflegebedürftigkeit einer ganzen Generation deutlich verringern."

Markus Gosch ist Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 2 mit dem Schwerpunkt Geriatrie am Klinikum Nürnberg – Universitätsklinik für Geriatrie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Nürnberg. Er wird die Fachgesellschaft nun zwei Jahre lang führen. Sein Vorgänger im Amt des Präsidenten, der Altersmediziner Prof. Rainer Wirth, wechselt durch die in der DGG-Satzung vorgesehenen Rotation zum Past President. In dieser Funktion wirkt er zwei weitere Jahre im Vorstand der Fachgesellschaft mit.

Foto: Klinikum Nürnberg

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