Klinikclowns in Altenheimen: Entlasten Bewohner*innen emotional enorm


09.08.2023 - Für eine interessante und so noch nie dagewesene Studie ist jetzt der Abschlussbericht vorgelegt worden. Unter dem Titel "Clownsinterventionen in Altenhilfeeinrichtungen – Soziale Hilfeleistung unter Berücksichtigung emotionaler Wesensaspekte (CAsHeW)" ist die Wirkung von Einsätzen professioneller Klinikclowns in Einrichtungen der Langzeitpflege in Deutschland. Herausgekommen sind dabei auch Handreichungen für Einrichtungen, deren Unterstützende und für Angehörige.

Die Studie sollte die Effekte und insbesondere die Wirkungsweisen sowie Wesensmerkmale von erfolgreichen Clownsinterventionen in Seniorenheimen analysieren und deren Erfolgsfaktoren im Sinne der emotionalen Zuwendung identifizieren. Die Untersuchung erfolgte in der Lebenswelt "Seniorenheim", weil sie nach Einschätzung der Forschenden "für das Leben im Alter einerseits aus demografischen wie auch aus Versorgungsgründen in zunehmendem Maße relevant ist und wird".

Im Wesentlichen konzentrierte sich die Studie auf folgende Fragen:

• Welche Erfolgsfaktoren im Sinne der emotionalen Zuwendung lassen sich identifizieren, wenn Clowns auf ältere pflegebedürftige Menschen treffen?
• Was macht eine erfolgreiche Intervention aus? Und worin besteht die Wirkungsweise einer solchen gelungenen Humorintervention?
• Welche Rahmenbedingungen seitens der Einrichtungen sowie der Qualifikation der Clowns wirken sich positiv bzw. negativ auf die Intervention aus?

In diesem Sinne untersuchte die Technische Hochschule Deggendorf in den vergangenen drei Jahren die Wirkung von Klinikclowns auf Seniorinnen und Senioren in Langzeitpflegeeinrichtungen. Das gesamte Projekt lief im Rahmen der CAsHeW-Studie – "Studie zu Clownsinterventionen in Altenhilfeeinrichtungen – soziale Hilfeleistung unter Berücksichtigung emotionaler Wesensaspekte". Die Feldforschung erfolgte in Kooperation mit dem Dachverband Clowns in Medizin und Pflege Deutschland. Das Bundesministerium für Gesundheit hat das Projekt finanziell gefördert.

Im Ergebnis zeigt die Studie, dass durch ein vielseitiges, individuell und situativ angepasstes Angebot von Clowninnen und Clowns eine Steigerung des Wohlbefindens bei den Bewohnerinnen und Bewohnern erreicht werden kann. Dieses äußert sich insbesondere als emotionale Entlastung. Diese Entlastung kommt nicht nur oder in erster Linie durch Lachen oder Spaß zustande, sondern durch ein breites Spektrum emotionalen Erlebens, etwa auch durch das Aussprechen belastender Erlebnisse oder durch das Erleben von Autonomie in einem Spielraum, den die Clowns und Clowninnen eröffnen und in dem sich die alten Menschen frei äußern können.

Gleichwohl, und das ist ebenso spannend, können auch in der Langzeitpflege tätige Berufsgruppen von den Erfahrungen der Clowninnen und Clowns profitieren und diese in ihren Arbeitsalltag integrieren. Das "Transferpotential" sei groß, darauf wird im Abschlusskapitel der Studie eigens mit diversen Beispielen und Handlungsempfehlungen hingewiesen.

Das Foto zeigt das Titelbild der publizierten Studie (CAsHeW).

Hier der Abschlussbericht

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