CARE Klima-Index: Miese Stimmung in der Pflege


18.01.2023 - Die Stimmung in der Pflege ist an einem Tiefpunkt angelangt, hat der DVLAB Bundesvorsitzende auf dem 27. Bundeskongress festgestellt. Das bestätigt aktuell jetzt auch das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos. Es erforscht jedes Jahr die Stimmung in der Pflege. Die Ergebnisse des neuesten CARE Klima-Index zeichnen ein düsteres Bild von der aktuellen Situation auf dem deutschen Pflegemarkt.

Regelmäßig werden dazu rund 1.000 Personen aus bis zu 13 Ziel- oder Berufsgruppen befragt, die selbst Pflege benötigen oder einen pflegerelevanten Beitrag leisten. Aktuell richtet sich deren Blick insbesondere in Richtung Politik.

Viele Befragte haben den Eindruck: Die Bedürfnisse der Pflege kommen auf der Prioritätenliste der Politik zu kurz. So stufen 80 Prozent den politischen Stellenwert der Pflege im Vergleich zu anderen Themen als niedriger ein – ein Negativrekord seit 2017. Dieser Anteil wird von der Berufsgruppe Pflege mit einer Zustimmungsquote von 90 Prozent sogar noch getoppt, dicht gefolgt von Pflege- und Sozialberatern mit 89 Prozent. Auffallend negativ äußern sich auch die Kostenträger, die mit dem höchstem Negativwert seit fünf Jahren aufwarten. Während 2021 nur 39 Prozent einen negativen Stellenwert der Pflege angaben, tun dies in der aktuellen Befragung 72 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahr ist auch die negative Wahrnehmung der Pflegenden zu den eigenen Arbeitsbedingungen wieder gestiegen. Sowohl 55 Prozent der Berufsgruppe Pflege selbst als auch 59 Prozent der außenstehenden Personen erteilen den Arbeitsbedingungen das Urteil „schlecht“.

Jeder zweite Studienteilnehmer (51%) glaubt nicht, dass die Pflegeversorgung in den kommenden zehn Jahren sichergestellt werden kann – der negativste Wert seit fünf Jahren aus Sicht aller Befragten des CARE Klima-Index. Die Berufsgruppe Pflege ist diesbezüglich besonders pessimistisch: Sieben von zehn Befragten (70%)glauben nicht daran, dass die Pflegeversorgung im nächsten Jahrzehnt gewährleistet werden kann – ebenfalls der schlechteste Wert im Fünf-Jahres-Zeitverlauf.

Die Qualitätsbewertung der Pflegeversorgung bleibt für alle Sektoren der Pflege (ambulant, stationär, Krankenhaus) unverändert im Mittelfeld. Auffällig ist die harsche Selbstkritik der Berufsgruppe Pflege mit ihrer eigenen Pflegequalität. Nur jeder Zehnte (10%) attestiert seiner Profession „hochwertige Pflege“. Anders bei den zu Hause Pflegenden: Hier lobt jeder zweite Angehörige (56%) die eigene/die häusliche Pflege.

Quelle: ipsos.com

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