Leiharbeit: Aggressives Vorgehen der Zeitarbeitsfirmen


07.12.2022 - Die Nachrichtenplattform carevor9.de berichtet, dass Zeitarbeitsfirmen offenbar in Kliniken und Pflegeheimen anrufen, um Mitarbeitende für die Leiharbeit abzuwerben.

Matthias Einwag, Chef der baden-württembergischen Krankenhausgesellschaft, wird zitiert: "Hier ist das Leasing nicht mehr die Lösung eines Problems, sondern Mitverursacher." Zudem entstünden den Einrichtungen dabei "mindestens die doppelten Kosten" als bei einer normalen Festanstellung.

Auch Bernhard Schneider, Geschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung und Sprecher des Bündnisses Pro Pflegereform, hat sich zu der Entwicklung zu Wort gemeldet. "Die derzeitige Zwangslage wird von den Leiharbeitsfirmen schonungslos ausgenutzt", sagt er. "Mitarbeiter werden mit dem Versprechen auf bessere Bezahlung und feste Arbeitszeiten von den Pflegeheimen weggelockt und dann für teures Geld zurückgeliehen." Schneider fordert laut carevor9.de sogar ein komplettes Verbot der Leiharbeit in der Pflege.

So weit geht der DVLAB nicht. Sein Bundesvorstand hat sich aber der Kampagne „Leiharbeit in der Altenpflege? – So nicht!“ angeschlossen. Sie wurde von der Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach GmbH initiiert und richtet sich gegen den Qualitätsverlust der Versorgung in der Altenpflege durch Leiharbeit. Daher befürwortet der DVLAB, dass Leiharbeit in der Pflege zumindest eingedämmt wird. Ebenso wichtig ist dem Bundesvorstand, dass die auslösenden Bedingungen, die Leiharbeit letztlich erzwingen, angegangen werden, damit sich etwas ändert. Dazu der Bundesvorsitzende Peter Dürrmann: „Wir benötigen eine große Strukturreform der Altenhilfe – mit dem Sockel-Spitze-Tausch in der Pflegeversicherung in einer Welt ohne Sektoren, in der Pflegebedürftige ein persönliches Budget erhalten."

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