DBVA: Qualitätsprüfungen aussetzen, Rettungsschirm fortsetzen!


05.09.2022 - Der Deutsche Berufsverband für Altenpflege (DBVA) ist seit vielen Jahren ein enger Kooperationspartner des DVLAB. Insbesondere geht es beiden Verbänden um die Qualität und Weiterentwicklung der Altenpflege sowie die Gewährleistung der Versorgungssicherheit. Nun hat sich der DBVA unter dem Motto "Deutschland im Krisenmodus - nur die Altenpflege soll funktionieren wie immer" mit Forderungen an die Politik gewandt.

In der entsprechenden Erklärung fordert der DBVA
▶︎ das Aussetzen der MD-Prüfungen, "bei denen die Lebensrealitäten der stationären Altenpflege ausgeblendet werden", und das Anpassen von Qualitätsprüfungen entsprechend der Lebensrealitäten in der stationären Altenpflege sowie
▶︎ die Fortsetzung des Rettungsschirmes. Der Pflege-Rettungsschirm war ohne weitere Verlängerung Ende Juni 2022 ausgelaufen.

Vor allem die Folgen der Corona-Pandemie sowie steigende Energie- und Sachkosten würden die personellen und wirtschaftlichen Zwangslagen in den Einrichtungen befeuern, so der DBVA. Das provoziere Aufnahmestopps, regionale Unterversorgung und Schließungen von Pflegeeinrichtungen.

Die Vorsitzende des Verbandes, Ursula Hönigs, kritisierte, "dass die personellen und wirtschaftlichen komplexen Zwangslagen in der stationären Altenpflege politisch nicht gesehen werden". Dabei hätten die Mitarbeitenden in den Pflegeeinrichtungen das Belastungslimit längst überschritten. "Unsere engagierten Teams versuchen täglich das Unmögliche, aber wir arbeiten ins Bodenlose. Das Ringen um Lebensqualität, Würde, Selbstbestimmtheit, Haltung fordert seit zwei Jahren Kreativität, Energie und Kraft, die nicht ausreichend unterstützt werden. In der Konsequenz werden immer mehr Mitarbeiter:innen krank. Das erhöht den Arbeitsdruck auf die Kolleg:innen in den Einrichtungen weiter."

Der DBVA weist darauf hin, dass die Altenpflege aktuell dreifach unter Druck stehe: maximale personelle Belastungen, bedrängende Nachfragen von überlasteten Angehörigen sowie nicht refinanzierbare Kostensteigerungen. Eine wirtschaftliche Absicherung sei jedoch unverzichtbar, um den Bestand der Pflegeeinrichtungen zu sichern. "Diese Probleme konnten in der Vergangenheit über den Rettungsschirm aufgefangen werden, den die Bundesregierung aber nicht verlängert hat", heißt es in der Erklärung.





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