Pflegeausbildung: Können sich junge Menschen das vorstellen?


22.07.2022 - Es hängt wesentlich vom Image der Pflege ab, ob sich ein junger Mensch für eine Ausbildung in diesem Bereich entscheidet könnte. Das belegt nun auch eine Studie des Bundesinstituts für Bildung. Dafür hatte das BIBB im Herbst 2021 rund 2.400 Schüler*innen aus 66 allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen befragt.

Ergebnisse

• Jede bzw. jeder fünfte Jugendliche (19%) kann sich vorstellen, eine Pflegeausbildung aufzunehmen.
• Aber jede bzw. jeder zweite Jugendliche (52%) schließt eine Pflegeausbildung für sich aus.
• Je nach Schulform gehen die Meinungen unter den Jugendlichen auseinander. Während sich Hauptschüler*innen am ehesten eine Pflegeausbildung für sich erwägen, ist diese Quote unter Schüler*innen der Oberstufe am geringsten.

Einflussfaktoren

Laut BIBB beeinflusst das Image der Pflege die Entscheidung der jungen Leute nicht unerheblich.
Ob Schüler*innen zu einer Pflegeausbildung tendieren, hängt nicht zuletzt davon ab, welches Image Pflegekräfte bei ihnen haben. Zählen für Jugendliche statusbezogene Eigenschaften wie Bildung, Intelligenz, Vermögen oder Ansehen dazu, so können sie sich am ehesten einen Pflegeberuf für sich vorstellen. Denn sie rechnen in dem Fall verstärkt damit, mit einer Pflegeausbildung bei Eltern oder im Freundeskreis zu punkten. Soziale Anerkennung wird jedoch kaum von den in der Studie abgefragten Eigenschaften wie Fleiß, Geschick, Kontaktfreude oder Uneigennützigkeit erwartet. Diese Eigenschaften sind damit auch für das Interesse oder Desinteresse junger Menschen an einer Pflegeausbildung weniger bedeutsam.

Dazu BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser: „Um mehr junge Menschen für den Pflegebereich zu gewinnen, kommt es darauf an, an der Wahrnehmung der professionellen Pflegeausbildung anzusetzen. Dazu müssen wir verdeutlichen, dass Pflegeberufe nicht nur gesellschaftlich überaus relevante, sondern vor allem auch sehr anspruchsvolle Berufe sind, die von den Beschäftigten ein hohes Maß an Kompetenzen und Qualifikationen erfordern. Hilfreich wäre es zudem, ein bundesweit gültiges Berufslaufbahnkonzept in der Pflege zu entwickeln, durchlässig auszurichten und umzusetzen.“

Ausbildungszahlen

Zum Stichtag 31.12.2021 befanden sich nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes insgesamt rund 105.000 Personen in einer Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann. Eine Ausbildung in diesem Beruf begonnen haben im Jahr 2021 rund 61.500 junge Menschen. Das waren 7 Prozent mehr als 2020. Fast drei Viertel der Auszubildenden (74 Prozent), die 2021 ihre Ausbildung antraten, sind weiblich.

Quelle: bibb.de

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