Corona-Herbstwelle: Mit 7-Punkte-Plan bekämpfen


24.06.2022 - Karl Lauterbach hat eindringlich vor einer äußerst hohen Corona-Welle im Herbst gewarnt. „Eine sehr schwere Zeit liegt vor uns“, sagte der Bundesgesundheitsminister am 23. Juni nach der Konferenz der Gesundheitsminister*innen aus Bund und Ländern voraus.

Lauterbach hatte jüngst einen Sieben-Punkte-Plan erarbeitet, mit dem im Herbst die Pandemie bekämpft werden soll. Nach der Konferenz berichtete er, dass dieser Plan auf "große Zustimmung" gestoßen sei.

Der 7-Punkte-Plan für den Herbst

Impfkampagne vorbereiten
Lauterbach erwartet ab September drei verschiedene Corona-Impfstoffe: eine an Omikron angepasste Vakzine von BioNTech/Pfizer, ein bivalenter Impfstoff von Moderna und ein klassischer Wuhan-Impfstoff, der als Schutz gegen die Ursprungsvariante entwickelt wurde. Alle Impfwilligen sollen sich mit jedem Impfstoff impfen lassen können, so der Minister. Von einem weiteren Vorstoß für eine allgemeine Impfpflicht will er absehen.

Testkonzept überarbeiten
Kostenlose Corona-Schnelltests für alle – diese Möglichkeit geht bald zu Ende. Gratis bleiben "Bürgertests" ab 30. Juni nur noch für bestimmte Risikogruppen. In der Regel sollen Bürger*innen künftig drei Euro aus eigener Tasche pro Test bezahlen. Das war Teil des Sieben-Punkte-Plans, am heutigen Freitag hat sich Lauterbach nach eigenen Angaben nun mit Bundesfinanzminister Christian Lindner darüber geeinigt.

Arzneimittel nutzen
Wie, wann und beim wem Medikamente gegen COVID-19 künftig eingesetzt werden, dazu soll der Expertenrat ein Konzept erarbeiten.

Vulnerable Gruppen schützen
In Einrichtungen mit vulnerablen Gruppen, zum Beispiel Pflegeheimen, sollen spezifische Personen für die Einhaltung der Schutzmaßnahmen verantwortlich gemacht werden. Diese Personen sollen kontrollieren, dass Hygienekonzepte umgesetzt werden, monitoren, dass die Bewohner geimpft sind, und den Einsatz von COVID-Arzneimitteln betreuen. Dazu soll es bald einen entsprechenden Gesetzesentwurf geben.

Betten-Belegung monitoren
Bis September soll die Zahl der freien und belegten Krankenhausbetten tagesaktuell und elektronisch an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt werden können. Hier hat Lauterbach insbesondere die schnellere Meldung von Daten über das Deutsche Elektronische Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz (DEMIS) im Blick.

Schulen und Kitas offen halten
Die Schließung von Schulen und Kitas „soll mit allen Mitteln verhindert werden". Dazu wollen die Länder selbst Verantwortung übernehmen, sagte der Minister.

Infektionsschutzgesetz reformieren
Bis 30. Juni will der Sachverständigenausschuss Lauterbach eine Ausarbeitung des neuen Infektionsschutzgesetzes vorlegen. Noch vor der Sommerpause wolle er sich mit Justizminister Marco Buschmann (FDP) über die Inhalte einigen, kündigte Lauterbach an.

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