Stationäre Unterbringung: Für Pflegebedürftige immer teurer


06.07.2021 - Für Pflegebedürftige wird der Heimaufenthalt immer unbezahlbarer. Die finanzielle Belastung ist aktuell nochmals größer geworden, das belegt der Verband der Ersatzkassen (VDEK) Anfang Juli 2021 mit neuen Zahlen.

Laut VDEK ist der finanzielle Aufwand, den Pflegebedürftige in stationären Einrichtungen zu erbringen haben, im Bundesdurchschnitt auf monatlich nunmehr 2.125 Euro gestiegen. Das sind über 50 Euro mehr als am Jahresanfang – und über 100 Euro mehr als vor einem Jahr.

Im Bundesdurchschnitt entfallen bei den selbst zu erbringenden Kosten aktuell monatlich 873 Euro auf den Einrichtungseinheitlichen Eigenanteil (EEE), 791 Euro auf Unterkunft und Verpflegung sowie 461 Euro auf Investitionskosten. Im Ländervergleich ist es laut VDEK für diejenigen am teuersten, die in Nordrhein-Westfalen leben: Hier kostet der Heimplatz den pflegebedürftigen Menschen im Schnitt 2.496 Euro. Am anderen Ende steht Sachsen-Anhalt, wo der Heimplatz rund 1.000 Euro günstiger zu haben ist (exakt: 1.539 Euro durchschnittlich). Die restlichen Bundesländer reihen sich zwischen diesen beiden Ländern auf.

Nur wenig Linderung bringt hier das Reförmchen der Pflegebersicherung, das die jetzige Bundesregierung noch auf den Weg gebracht hat. Danach soll es ab Januar 2022 einen Zuschuss zum pflegebedingte Eigenanteil geben: im ersten Jahr im Heim 5 Prozent, im zweiten Jahr 25 Prozent, im dritten Jahr 45 Prozent und ab dem vierten Aufenthaltsjahr etwa 70 Prozent. Sehr viele Bewohner*innen versterben jedoch innerhalb ihrer ersten 12 bis 18 Monate im Heim, kommen also gar nicht erst in den Genuss spürbarer Entlastung.

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