LV Sachsen-Anhalt: Nachgefragt zur "Perspektive Pflege"


10.04.2021 - Der DVLAB Sachsen-Anhalt hat die Aktion "Perspektive Pflege: Deine Chance" zum Anlass genommen, Leitungskräfte zur Situation zu befragen. Der Landesvorsitzende Dr. Rolf Weber: "Nach meinem Eindruck wird die Tendenz der im Folgenden dargestellten Antworten von den meisten geteilt."

▶︎ FRAGE: Welche Bedarfe haben Ihre Mitgliedsunternehmen an Pflegehelferinnen und Pflegehelfern in Vollzeitäquivalenten (VZÄ)?
ANTWORT-TENDENZ: Es besteht kein besonderer oder bezifferbarer Bedarf an Pflegehelfern mit einer ein- oder zweijährigen Ausbildung.

▶︎ FRAGE: Wie viele Stellen wären in Ihren Mitgliedsunternehmen unter Zugrundelegung des neuen Personalbemessungsverfahrens nach Rothgang zu besetzen? Bitte in VZÄ angeben.
ANTWORT-TENDENZ bezüglich der neuen Regelungen in § 85 Abs. 9-11 SGB XI, mit denen Pflegehilfskräfte aus dem Hut gezaubert werden sollen: In kleineren Einrichtungen ließe sich vielleicht ein zeitweiliger Anspruch zwischen 0,5 und 1,5 VZÄ errechnen, aber in der Realität wird das wahrscheinlich keine Rolle spielen.

▶︎ FRAGE: Wie viele Stellen (in VZÄ) davon sind bereits besetzt? Bitte geben Sie das Qualifikationsniveau dieser Mitarbeitenden an.
ANTWORT-TENDENZ: Null. Und das wird selbst bei den vielleicht interessierten Einrichtungen so bleiben, so lange noch nicht einmal Antragsformulare existieren.

▶︎ FRAGE: Sehen Sie mit den beschriebenen Angeboten der Aktion „Perspektive Pflege: Deine Chance" eine Möglichkeit,. Pflegehelferinnen und Pflegehelfer zu qualifizieren?
ANTWORT-TENDENZ: Nein. Eher wird die Aktion für unsinnig und überflüssig gehalten. Eine Leitungskraft führte dazu weiter aus: "Die angepriesene „Förderung“ nach § 82 SGB III durch die Agentur für Arbeit ist zudem für sich genommen eine Mogelpackung. Sinnvoll wäre allein die Förderung der bereits von vielen Schulen seit vielen Jahren angebotenen einjährigen Pflegehilfeausbildung durch die Agentur für Arbeit nach § 81 Abs. 2 SGB III. Dieses Angebot würde zwar für ebenso wenige Menschen in Frage kommen wie das neue Programm mit dem schönen Namen, aber der bürokratische Aufwand wäre deutlich geringer. Für die allermeisten Quereinsteiger gibt es bessere Wege als eine geförderte Helferausbildung."

▶︎ FRAGE: Haben Sie Interesse an einer individuellen (Qualifizierungs-)Beratung durch die Agentur für Arbeit oder die Landesinitiative „Fachkraft im Fokus"?
ANTWORT-TENDENZ: Nein. Dazu wieder eine Antwort im O-Ton: "Ich glaube nicht, dass mir diese Institutionen irgendetwas wirklich Hilfreiches über die Förderung von Ausbildungen in der Pflege erzählen können."


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