Lockdown: Trauriger Jahrestag


25.03.2021 - Am 22. März 2021 jährte sich der „Jahrestag“ des ersten pandemiebedingten Lockdowns in Deutschland. Ein trauriger Erinnerungstag, der u.a. insbesondere in Einrichtungen der Altenhilfe zu weitgehenden Kontaktverboten führte.

Seitdem steht die Altenhilfe fortgesetzt Kopf, denn die Pandemie ist längst nicht vorbei. Nach der sogenannten „ersten Welle“ und einer kurzzeitigen Entspannung der Infektionszahlen im Sommer 2020 folgte ab Herbst die „zweite Welle“. Und nun sind wir merkbar schon mitten in der „dritten Welle“. Sie befindet sich fest im Griff von Virus-Mutationen, die Zahlen steigen exponentiell. Am 25. März 2021 meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) über Nacht 22.657 neue Infektionsfälle gegenüber dem Vortag.

Das Corona-Virus war erstmals "offiziell" am 27. Januar 2021 in Deutschland angekommen. Obwohl die Zahlen stiegen, ließ der erste Lockdown noch eine ganze Weile auf sich warten. Auch die AHA-Formel, die uns heute in Fleisch und Blut übergegangen ist, etablierte sich erst nach und nach: Abstand halten, Hygiene beachten und im Alltag Maske tragen.

Das Tragen von Masken wurde zunächst nicht empfohlen. Später, als sich das änderte, waren für die Altenpflege im übrigen auch nicht genug Masken da, ebenso fehlte es eklatant an Schutzkleidung. Und das über lange Zeit.

Zur gewohnten Arbeits(über)lastung traten nun weitere Aufgaben hinzu, deren Erfüllung im ersten Lockdown zunächst mit Applaus aus der Bevölkerung honoriert wurde. Der Beifall gab sich jedoch recht bald, die immensen Zusatzaufgaben blieben und belasteten weiter. Daran änderte auch ein Sonderbonus für Pflegekräfte in der Altenhilfe nichts.

Heute, ein ganzes Jahr später, hat die Pandemie auch durch Virus-Mutationen neuen Aufschwung erfahren. Mittlerweile sind zwar viele alte und pflegebedürftige Menschen in den Heimen geimpft, aber Corona - und insbesondere die erste Welle - hinterließ Spuren bei ihnen. Das erleben die Pflegekräfte jeden Tag, während sie von der dritten Welle gefordert sind.

In diesem einen Jahr hat die Pandemie die Einrichtungen über Gebühr belastet. Hygienemaßnahmen, das Heranschaffen von Tests, deren aufwändige Durchführung in Regelmäßigkeit, ständige interne Umorganisationen, die Impfungen samt Beschaffung und Durchführung, immer neue Bestimmungen und Verordnungen und die notwendigen Reaktionen darauf – dies und anderes mehr ist nach wie vor mit einer skandalös knappen Personaldecke zu leisten.

Was dagegen weiter auf sich warten lässt: z.B. eine angemessene Personalausstattung, die überfällige umfassende Reform der Pflege und Pflegeversicherung, ein besseres Ansehen des Berufsfeldes, die Möglichkeit, freie Stellen rasch nachzubesetzen, und vieles andere mehr. Es würde die Pandemie nicht aus der Welt schaffen – aber den beruflich Pflegenden ermöglichen, sich mit weniger Stress und Hektik ihren "normalen" Aufgaben zu widmen.

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