Corona-Virus: Neue Entwicklungen


02.06.2020 - ► DER BUNDESTAG hat beschlossen, dass im Umfeld besonders gefährdeter Menschen mehr getestet werden soll, zum Beispiel in Pflegeheimen. Tests auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen sollen auch symptomunabhängig möglich sein, nicht nur bei begründetem Infektionsverdacht. Mit Inkrafttreten des zweiten Bevölkerungsschutzgesetz kann das Bundesgesundheitsministerium die Krankenkassen per Verordnung verpflichten, Labortests grundsätzlich zu bezahlen, selbst wenn keine Krankheitssymptome vorliegen.

► THÜRINGEN hat ein systematisches Corona-Testscreening beim Personal von Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten und Krankenhäusern angekündigt. Personal ohne Corona-Symptome soll vorsorglich ein- bis zweimal pro Woche getestet werden. Dagegen werden anlasslose Tests z.B. von Hessen und anderen Bundesländern nach wie vor abgelehnt.

► DIE DERZEITIGEN PFLEGEAUSBILDUNGEN sind ebenfalls von der Corona-Pandemie betroffen. Auch Pflegeschulen und Hochschulen wurden geschlossen, der Unterricht erfolgte eingeschränkt und höchstens online. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) kritisierte, dass viele SchülerInnen stattdessen – ungeachtet ihres Ausbildungsstands – in den Praxiseinsatz geschickt werden würden. Ohne jegliche theoretische Vorbereitung drohe ihnen jedoch Überforderung, was zu erhöhten Ausbildungsabbrüchen führen könne, so die Junge-Pflege-Lenkungsgruppe im DBfK. Der Nachwuchs werde aber dringend benötigt und dürfe nicht „verheizt“ werden.

► BEI DEN BESUCHSREGELUNGEN in Heimen sind unter Auflagen Mitte und Ende Mai 2020 Lockerungen eingetreten. Jede Pflegeeinrichtung geht entsprechend den Landesverordnungen dabei mit einem eigenen Konzept vor, um die Hygiene- und Abstandsregeln zu gewährleisten. Problematisch bleiben Besuchserlebnisse für demenzerkrankte Menschen, die Maßnahmen zum Infektionsschutz nicht verstehen, nicht hinter Plexiglasscheiben sitzen bleiben können oder ihre Angehörigen dahinter teils auch gar nicht erkennen. Heime berichten, dass viele der Betroffenen bei diesen Besuchen auch von Pflegekräften intensiv begleitet und betreut werden müssen – währenddessen und danach. Und das bei ohnehin mangelnder Personaldecke und Mehrbelastung zu Corona-Zeiten. Auf diese verdichtete Situation hatte der DVLAB verschiedene Landesregierungen vor den Lockerungen bereits hingewiesen.


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