Abschlussbericht zur Studie ➤ Ergebnisse bedeutsam für die Personalbemessung


04.03.2020 - Der DVLAB hat in Kooperation mit dem Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld (IPW) die empirische Studie „Bedarfskonstellationen und Pflegegrade bei demenziell erkrankten Heimbewohnern mit ausgeprägten Verhaltensauffälligkeiten“ durchgeführt. Jetzt liegt der Abschlussbericht von Prof. Dr. Klaus Wingenfeld vor.

Vereinfacht kann zusammengefasst werden: Je höher der Spezialisierungsgrad einer Einrichtung ist, desto stärker sacken die Pflegegrade insbesondere im Bereich Grad 4 und 5 ab. Künftig wird wohl nur ein Fünftel der untersuchten Personengruppe Pflegegrad 5 erreichen. Dieses wollen die Kooperationspartner der Studie jetzt sehr zeitnah prüfen.

Denn eine solche Entwicklung könnte problematisch werden. Das kürzlich in Berlin vorgestellte neue Personalbemessungssystem folgt nach heutigem Stand der Systematik: Je höher der Pflegegrad, umso besser die Personalausstattung. Wenn aber nur knapp 20 % der verhaltensauffälligen BewohnerInnen in den stark gewichteten Grad 5 eingestuft werden, so steht zu befürchtet, dass sich ihre sehr zeitintensive Versorgung in der Personalbemessung und Ausstattung mit Fachkräften nicht angemessen abbildet wird.

Als Ergebnis der Studie fordert der DVLAB, dass das Angebot der sogenannten "Besonderen Stationären Dementenbetreuung" bundesweit umsetzbar sein muss. Die erhöhten Pflegekosten in spezialisierten Einrichtungen dürfen dabei die Eigenanteile nicht noch weiter steigen lassen. Deshalb hält der DVLAB an seiner Forderung nach einem gerontopsychiatrischen Zuschlag als zusätzliche Leistung der Pflegeversicherung fest. Alle Einrichtungen mit spezialisierten Angeboten benötigen grundsätzlich eine bessere personelle Ausstattung und eine bessere Qualifizierung der Pflegekräfte als klassische Heime. Das Personalbemessungssytem muss deshalb die Bedarfe der untersuchten Bewohnergruppe angemessen berücksichtigen. Nach ersten Erkenntnissen scheinen hieran aber berechtigte Zweifel zu bestehen, die jetzt unbedingt thematisiert und abgeklärt werden müssen.

Auf die besonderen Bedarfe der untersuchten Bewohnergruppe hat auch Prof. Wingenfeld explizit in seinem Berichtsfazit hingewiesen.

Hier der Abschlussbericht

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