LV Baden Württemberg: Abschussbericht "PiBaWü"


30.04.2019 - Von 2015 bis Ende 2018 wurde in Baden- Württemberg im Auftrag des Landessozialministeriums ein Projekt durchgeführt: „Pflege in Baden-Württemberg. Entwicklung struktur- und prozessorientierter Qualitätsindikatoren in der Langzeit-Pflege in Baden-Württemberg“ (PiBaWü). Jetzt ist der Abschlussbericht dazu als Buch erschienen.

Thorsten Dietz, Vorsitzender des DVLAB Baden-Württemberg berichtet darüber:

"Das Projekt stand unter der Leitung von Prof. Dr. Albert Brühl, Lehrstuhl für Statistik und standardisierte Methoden an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV), und Prof. Dr. Katarina Planer von der Hochschule Esslingen. Untersucht wurde der Zusammenhang von Pflegebedürftigkeit, Pflegequalität und Personalausstattung. Hierzu standen vor allem auch Fragen zum Verhältnis von Nutzung und Belastung Pflegender durch gesetzlich vorgeschriebene Instrumente im Raum."

Die Studie zeigt, dass Pflegebedürftigkeit, Pflege und Pflegequalität komplexe Konstrukte sind, die sich nicht standardisiert quantifizieren lassen. Dietz weiter: "Pflege und Pflegequalität lassen sich eben nicht schnell, einfach und funktional steuern und managen, stellen die Autoren fest. Sie bewerten die derzeit gesetzlich vorgegebenen Instrumente für die Ableitung von Entwicklungspotentialen als insgesamt wenig hilfreich."

Autor Prof. Dr. Albert Brühl erklärt dazu selbst: „Daher ist es dringend angezeigt, Strategien und Strukturen für interdisziplinäre Pflegeforschung zu schaffen, die Innovationen und Theorieentwicklung fördert, methodische Diskurse entwickelt und die Expertise der praktisch Pflegenden einbindet.“

Hieran knüpft Thorsten Dietz aktuell die Frage an, inwiefern die überwiegend empirischen Erkenntnisse der neuen Ergebnisindikatoren ggf. auch zur Grundlagenarbeit der Pflegeforschung herangezogen werden können. "Denn zu den Feldern der Pflegebedürftigkeit und Pflegequalität besteht - trotz oder vielleicht auch gerade wegen der allseits bekannten Herausforderungen und Rahmenbedingungen der alltäglichen Praxis - ganz fraglos auch weiterer pflegewissenschaftlicher Entwicklungsbedarf. Es bedarf weiterer multidisziplinärer Ansätze der Pflegeforschung, um Handlungs- und Interaktionskonzepte in das aktuelle Konstrukt der Pflegebedürftigkeit zu integrieren bzw. es dahingehend zu erweitern."

Der Abschlussbericht ist unter dem Titel „PiBaWü. Zur Interaktion von Pflegebedürftigkeit, Pflegequalität und Personalbedarf“ im Lambertus-Verlag (Freiburg) als Buch erschienen und kostet 22 Euro (ISBN 978-3-7841-3135-1).


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