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Teilnehmerinnen und Teilnehmer
live vom 24. Bundeskongress in Berlin
Monika Kames-Austinat, Grevenbroich, leitet in
Aachen eine stationäre Pflegeeinrichtung und
ist auf dem Bundeskongress Mitglied im DVLAB geworden:
"Nach längerer Zeit bin ich heute wieder
beim Bundeskongress dabei. Er hat unsere Arbeit
immer mitgeprägt und ist mit seiner großen
thematischen Bandbreite für mich die Veranstaltung
des Jahres. Schon vor 20 Jahren haben wir an dieser
Stelle übrigens über die Folgen des demografischen
Wandels diskutiert - und heute erleben wir sie.
Vom ersten Kongresstag nehme ich nach Aachen große
Impulse mit. Auch in unserer Einrichtung stehen
Veränderungen an. Hier sehe ich in der Ambulantisierung
eine gute Perspektive, die ich sehr gern umsetzen
möchte. Beeindruckt hat mich, dass der DVLAB
im Rahmen der Konzertierten Aktion Pflege in vier
von fünf Arbeitsgruppen mitarbeitet." |
Angelika Braun (Pflegefachkraft) und Matthias
Rohde (Abteilungsleiter) sind im schleswig-holsteinischen
Dittmarschen auf Kreisebene bei der Heimaufsicht
beschäftigt:
"Die Vorträge sind sehr informativ
und haben uns zum Thema Pflegenotstand zusätzlich
alarmiert. Das Problem Personalmangel sehen wir
als Heimaufsicht natürlich auch." - "Das
stimmt, wir sehen die Not in den Einrichtungen.
Fast keine erreicht die Fachkraftquote. Die Krankenstände
sind hoch, viele Stellen können nicht besetzt
werden, Zeitarbeitsfirmen kommen ins Spiel. Insgesamt
spiegeln sich solche Faktoren dann auch in der Qualität
wider." - "Gerade die stationären
Einrichtungen laufen wirklich am Limit, was zulasten
der pflegebedürftigen Menschen geht. Dabei
war der demografische Wandel lange bekannt. Für
die Politik scheint er aber ganz plötzlich
zu kommen." - "Die Politik ist konzeptlos,
da gibt es keinen Plan, wie auch die Podiumsdiskussion
am ersten Abend gezeigt hat." - "Ich war
auch über den Eröffnungsvortrag von der
Dame aus dem Bundesgesundheitsministerium schockiert.
Ein soziales Pflichtjahr ist ja gut und schön.
Aber dass die Bundesregierung überhaupt daran
denkt, vielleicht auch Ältere zu verpflichten,
das ist schon ein Ding ..." |
Andreas Hinsche, Berlin, versteht sich als "Coach
von der Seite". Er berät Einrichtungen
der Altenpflege im kaufmännischen Bereich:
"Ich selbst habe früher als Zivildienstleistender
interessante Erfahrungen gemacht, die ich heute
nicht missen möchte. Daher habe ich die Diskussion
über ein soziales Pflichtjahr aufmerksam verfolgt
und finde eine Verpflichtung richtig. Allerdings
sollte aus Rücksicht auf Lebensverläufe
kein exakter Zeitpunkt dafür vorgeschrieben,
sondern eher eine Zeitspanne genannt werden, in
der das Pflichtjahr absolviert sein muss. Auch die
Frage einer neuen Ausgestaltung der Pflegeversicherung
hat mich sehr interessiert. Ein Sockel-Spitze-Tausch
würde den Pflegebedürftigen sicher entgegenkommen.
Überhaupt ist die Themenfülle auf dem
Bundeskongress imponierend. Im nächsten Jahr
will ich auf jeden Fall wieder dabei sein."
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Barbara Kaffenberger (Frankfurt/Main) und Ralf
Flachsenberg (Berlin) leiten jeweils beide ein Pflegeheim
der Korian-Gruppe, nach eigenem Bekunden Europas
größtem Anbieter von Pflege- und Betreuungsleistungen:
"Schon am ersten Kongresstag haben in mir
verschiedene Vorträge stark nachgeklungen.
Positiv im Ohr sind mir die sehr plastischen Ausführungen
von Stephan Dzulko zu beispielgebenden ambulantisierten
Versorgungsmodellen, die den Pflegebedürftigen
wirklich dienen. Da hatte man gleich Lust, selber
loszulegen! Befremdlich fand ich dagegen einige
Anmerkungen von Frau Naase, die ja zu Beginn die
Pläne der Bundesregierung vorgestellt hat.
Sie hat sich damit ein paar Mal richtig in die Nesseln
gesetzt, vor allem mit dem Gedanken an ein soziales
Pflichtjahr für Ältere." - "Dafür
war der Vortrag zum Sockel-Spitze-Tausch bei der
Pflegeversicherung ganz hervorragend. Die Umsetzung
wäre eine win-win-Situation für alle.
Und wer mich noch gepackt hat, war Birgit Hoppe
und ihre sehr sortierte freie Rede ohne jeden Schnickschnack
zu den neuen Pflegeausbildungen. Thematisch für
uns enorm wichtig ist aber auch das Thema der inklusionsorientierten
Wohnquartiere." - "Was mich hier immer
wieder mitreißt, ist das sehr große
Fachwissen von Peter Dürrmann. Er ist wirklich
der richtige Mann an der richtigen Stelle!"
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Thomas Koß-Merrettig ist Geschäftsführer
und Einrichtungsleiter eines Pflegeheims und einer
Tagespflege in Einbeck. Zudem wurde er als Mitglied
im DVLAB Niedersachsen/Bremen gerade in den Landesvorstand
gewählt:
"Die konsequent berufsständische Ausrichtung
der Themen und des DVLAB zeigt sich auch am Bundeskongress.
Gut so! Das spiegelt sich in der Diskussion über
Qualitätsfragen ebenso wider wie im Willen,
differenzierte Wohn- und Versorgungskonzepte mitzugestalten
und zukunftssicher zu machen. Für mich war
Frau Hoppe besonders beeindruckend - beziehungsweise
natürlich ihr hervorragender Vortrag über
die neuen Pflegeberufe und was die Ausbildungsreform
für uns bedeutet. Wir müssen mit unseren
Einrichtungen jetzt dafür sorgen, dass das
Berufsbild der Altenpflege erhalten bleibt und in
den neuen Pflegeberufen seinen Schwerpunkt behält.
Damit das tatsächlich passiert, werde ich vor
Ort meinen ganzen Einfluss geltend machen. Frau
Hoppe hat richtig gesagt: Für die Altenpflege
geht es jetzt um alles!"
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Monika Bauer ist Einrichtungsleitung eines Pflegeheims/Mehrgenerationenhauses
in Arnstorf im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn,
Tobias Rieder leitet in der Einrichtung den ambulanten
und teilstationären Bereich. Beide besuchen
den Bundeskongress zum ersten Mal:
"Hier bekommt man wirklich sehr viele Informationen
zu so vielen wichtigen Themen. Das ist so geballt,
dass wir die Vorträge zu Hause anhand der Präsentationen
noch mal nacharbeiten werden. Zum Glück können
wir uns die Präsentationen von der DVLAB-Homepage
herunterladen. Gerade die Umgestaltung der Pflegeversicherung
interessiert mich. Allerdings wird es schwierig
werden, die Sektorengrenzen aufzulösen. Dennoch
wäre der vorgestellte Vorschlag zur Neugestaltung
gerade für die Pflegebedürftigen von Vorteil."
- "Das sehe ich genauso. Sehr wertvoll waren
aber auch die Informationen zu den neuen Pflegeausbildungen
sowie zu den künftigen Qualitätsprüfungen.
Beides betrifft Pflegeeinrichtungen ja sehr direkt."
- "Gefallen hat mir auch die Podiumsdiskussion,
weil man da von der Politik Informationen aus erster
Hand bekam. Allerdings teile ich einiges Gesagte
nicht. Zum Beispiel hat die Digitalisierung, die
in der Pflege ja längst eingezogen ist, für
uns nicht die große Bedeutung wie für
andere Branchen. Ich glaube, das schätzt Herr
Rüddel von der CDU falsch ein, wenn er hauptsächlich
von der Digitalisierung die große Entlastung
für die Pflege erwartet." - "Jedenfalls
war der Kongress sehr anregungsreich. Deshalb kommen
wir nächstes Jahr wieder."
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